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Bei den entzündlichen Zahnfleischerkrankungen unterscheidet man zwischen der harmloseren Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und der daraus entstehenden aggressiveren akuten Zahnbettentzündung (Parodontitis), die unbehandelt chronisch werden kann (Parodontose) und zu Zahnverlust führt.
Die Gingivitis
…entsteht durch Bakterien, die am Zahnfleischrand in den fest sitzenden Belägen leben. Diese Kleinstlebewesen sondern Giftstoffe ab, die in das zahnumgrenzende Gewebe eindringen. Das Immunsystem
des Körpers wehrt sich und löst eine begrenzte Entzündungsreaktion aus: Das Zahnfleisch beginnt zu bluten.
In diesem Stadium ist die Behandlung noch relativ einfach. Schafft es der Patient durch Änderung der Pflegegewohnheiten – meist nur möglich unter Anleitung des Zahnarztes im Zuge der
zahnärztlichen Prophylaxe – insbesondere in der Zahnzwischenraumpflege mit Zahnseide oder speziellen Bürstchen, seine Beläge deutlich zu reduzieren, geht die Entzündung wieder zurück. Eine
Gingivitis hinterlässt nach dem Abheilen keine Folgen, kann aber jederzeit wiederkehren. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle der Zähne und des Zahnfleisches unerlässlich.
Je früher diese Erkrankung gestoppt wird, um so besser ist die Prognose für den Erhalt der eigenen Zähne, denn bleibt die Gingivitis über einen längeren Zeitraum unbehandelt, entsteht …
die Parodontitis
… bei der durch eine Übermenge an Bakterien und eine dadurch zu stark belastete Immunabwehr des Körpers das Gleichgewicht am Zahnhalteapparat gestört wird und dieser sich entzündet. Hält dieser
Zustand länger an, wird er chronisch und …
eine Parodontose
… manifestiert sich: die Bakterien dringen in das Gewebe um Zahn und seine Wurzel ein und der zahnumgrenzende Knochen mit den haltenden Zahnfasern geht zurück. Weiterhin unbehandelt kommt es zu
Lockerungen der Zähne bis zum Zahnausfall.
Der Patient merkt das "Längerwerden" der Zähne erst spät, denn in den so genannten "Zahnfleisch-Taschen" wird der fehlende Knochen durch Entzündungsgewebe allmählich ersetzt. Es entsteht eine
dauerhafte offene Wunde im Mund, die es den Bakterien ermöglicht, sich ungehindert im Körper weiter auszubreiten und dort weiteren Schaden anzurichten.
Laut neuesten Untersuchungen nimmt man an, dass circa 75 Prozent der Erwachsenen an einer mehr oder minder schweren Form der Parodontitis oder Parodontose leiden.
Hat sich durch Nichtbehandlung einer Gingivitis eine Parodontitis oder Parodontose entwickelt, muss die Behandlung dieser Erkrankung heute nicht mehr gefürchtet werden. Unter lokaler Anästhesie
werden mit feinsten Ultraschall-Instrumenten alle bakteriellen weichen und harten Beläge über und unter dem Zahnfleisch entfernt und danach alle Zahnoberflächen mit speziellen Handinstrumenten
nachgereinigt und poliert, um eine Neuanhaftung zu vermeiden. Je nach Schwere des Falles werden noch lokale oder orale Antibiotika zur Anwendung gebracht.
Nach Abschluss der Behandlung wird der Patient in ein Recall-System aufgenommen. Häusliche Pflege und regelmäßige Nachsorge durch professionelle Zahnreinigungen sichern den langfristigen Erfolg der Behandlung.